Gemeinsame Studie aus den USA und Deutschland: Zusammenhang von Parodontitis und Arthritis
Ein Forschungsteam aus den USA und Deutschland konnte den bidirektionalen Zusammenhang zwischen Parodontitis und Arthritis erklären. Eine große Rolle kommt demnach dem Immungedächtnis zu.
Nach einer Parodontitis kann eine erhöhte Anfälligkeit für entzündungsbasierte Erkrankungen wie Arthritis vorherrschen. Die Gründe dafür sind in Veränderungen an Vorläufern von Immunzellen im Knochenmark zu finden, die eine fehlgeleitete Immunreaktion hervorrufen.
Die Fachleute stellen in ihrer Studie anhand von Untersuchungen mit Mäusen dar, dass knochenmarkempfangende Mäuse ein höheres Risiko einer schweren Arthritis haben, wenn die knochenmarkspendende Maus zuvor an einer Parodontitis litt. Aus epigenetischen Veränderungen der Parodontitis-geschulten Stammzellen ziehen die Forschenden den Schluss, dass die maladaptive trainierte Immunität durch Knochenmarktransplantationen übertragbar ist.
Damit künftige Empfangende von Knochenmark besser geschützt sind, regt das Expertenteam eine Überprüfung von Knochenmarkspendenden etwa im Hinblick auf frühere entzündliche Erkrankungen an.
Im vorliegenden Modell wurden Parodontitis und Arthritis exemplarisch verwendet. Die Ergebnisse könnten jedoch über diese Beispiele hinausgehen und der beschriebene Mechanismus einer Vielzahl von Komorbiditäten zugrunde liegen.
Den Abstract der Studie, veröffentlicht im Journal Cell, finden Sie hier.